Gespeichert von snowden am
Ich sehe, was du nicht siehst…
Nach dem erschütternden Anschlag von 11. September 2001 ist die Welt grundlegend verändert und die bürgerlichen Freiheiten zugunsten der Sicherheit und Terrorbekämpfung massiv eingeschränkt worden. Viele haben sich damit einverstanden erklärt, Verharmlosung in Bezug auf Überwachung und permanentes Schüren von Angst durch Massenmedien haben hier eine große Rolle gespielt. Seit Jahrzehnten versuchen die Behörden (u.a. NSA) stärkere Formen der staatlichen Überwachung durchzuführen und neue Entwicklungen zu legitimieren. Dazu zählt auch das Sammeln der Daten von Privatpersonen, weil das Sicherheitsargument schwerer wiegt als die Interessen und Freiheiten von Einzelpersonen.
Ungefähr 90% der HandynutzerInnen auf der ganzen Welt haben ihr Smartphone in unmittelbare Nähe, Laptops, Tablets oder Kameras werden nicht dazu gezählt. Jedes „Like“ oder „Share“-Funktion in sozialen Netzwerken, sowie jeder Eintrag wird registriert, gespeichert und nach Auffälligkeiten in den großen Rechenzentren untersucht. In den Händen der Behörden oder CyberterroristenInnen können sich selbstverständliche Alltagsgegenstände zu einem mächtigen Instrument der Überwachung verwandeln. Mit den gesammelten Daten wie Aufenthaltsorte, Likes, Konsumverhalten etc. ist es möglich, Muster zu identifizieren, Soziogramme und statistische Prognosen präzise zu erstellen. Modernste Technologien werden Muster und Zusammenhänge feststellen und „gefährliche“ Personen anhand ihrer virtuellen Spuren rechtzeitig vor einem Verbrechen erfassen und die Behörden warnen.
Aktuell wie auch in Zukunft wird es Menschen geben, welche die Technologie ignorieren und sich nicht in den sozialen Netzen registrieren werden, sich kein Mobilfunktelefon oder ein anderes Gerät kaufen werden. Somit werden diese Menschen für das System „unsichtbar“. Dieses Verhalten könnte zu einer Schlussfolgerung im Überwachungssystem führen, dass diese Personen automatisch etwas zu verbergen haben und mit großer Wahrscheinlichkeit eine gesetzeswidrige Handlung durchführen werden. Sie werden in einer Kartei angelegt und werden mit Einschränkungen (vermehrte Ausweisung bei Kontrollen, Sicherheitsschikanen etc.) rechnen müssen.
Warum ist der Kampf um die Privatsphäre und Datenschutz so wichtig?
Verantwortungsbewusste Bürger und Bürgerinnen stehen vor einem schwierigen Problem. Ein zentrales Informationsrechenzentrum, die Daten der Bürger aus beliebigen Stellen bezieht und Verhaltensmuster interpretieren und berechnen kann, kann nicht verantwortungsbewusst gesteuert werden, selbst wenn man es wollte. Das Missbrauchspotenzial dieser Datenbanken und Vorhersageprogrammen ist zu groß und wenn ein solches System einmal eingerichtet ist, wird es mit Sicherheit nicht mehr aufgelöst.